Die Alte Kirche in Velbert-Mitte
Im Herzen der Innenstadt von Velbert-Mitte auf dem Platz Am Offers – auf dem regelmäßig Märkte und Veranstaltungen stattfinden – steht die „Alte Kirche“. Vor rund 250 Jahren erbaut, ist die evangelische Kirche ein echter Blickfang zwischen modernen Bauten der Einkaufs- und Fußgängerzone.
Die Kirche wurde in den Jahren 1766-69 im Stil des Bergischen Barock auf den Grundmauern einer baufällig gewordenen Kapelle errichtet, die der Hl. Ida gewidmet war. Aus der ersten Erwähnung dieser Kapelle geht hervor, dass sie Eigenkirche der adeligen Grundherrin Adalheith v. Limburg gewesen ist. Als Schenkung Adalheiths ging das Gebäude 1050 an das Kloster Essen-Werden.
Hinweis der Webredaktion: auf unseren Archivseiten finden Sie eine Darstellung von Leben und Wirken der Heiligen Ida.
Der heutige Bau in grob gefugtem Bruchsteinmauerwerk besteht aus einem schlichten Saal mit vorgesetztem Westturm, wie an vielen Orten im Bergischen Land zu sehen. Die Baugestaltung richtete sich nach den Raumvorstellungen des evangelisch-reformistischen Bekenntnisses („Predigtkirche“).
Den entscheidenden Anstoß für den Neubau der Kirche gab Nicolas de Pigage (1723 – 1796), Düsseldorfer Hofbaudirektor des Landesfürsten Karl Theodor v. d. Pfalz. Über dem Eingangsportal am Turm befindet sich die Inschrift DEO SACRUM CONSUMATUM ANNO MDCCLXIX (Das Heiligtum wurde Gott zur Ehre vollendet im Jahr 1769). Aus der 1. Hälfte des 19. Jh. stammen die Fenster mit gusseisernem Maßwerk und gotischen Elementen.
Im völlig schmucklos gehaltenen Inneren befindet sich ein schönes Beispiel des sogenannten Bergischen Kanzelaltars mit übereinander angeordneten „Prinzipalstücken“ Altar, Kanzel, Orgel der 2. Hälfte des 19. Jh.
Eine enge Beziehung zum Ort der Verkündigung hat das Ölgemälde unter der Kanzel mit den Zeichen und Schriftzügen im aufgeschlagenen Buch (Bibel): VERBUM DEI MANET IN ETERNUM (Gottes Wort bleibt in Ewigkeit) und Das Blut Jesu Christi des Sohnes Gottes macht uns rein von allen Sünden. Darunter hängt ein Siegel mit dem Lamm Gottes, eine Taube (hl. Geist) schwebt vom Himmel, darüber auf Hebräisch das Wort Jahve (Gott der Herr). Das Bild stellt die Dreieinigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist dar.
Die Orgel (1869) schuf Richard Ibach, Barmen, nach einem Vorbild in der Ev. Kirche Wuppertal-Cronenberg. 2022-2024 wird sie aufwändig restauriert.
© Stadtmarketing Velbert, Photos: Friedemann Fey, Text: Klaus Saeger
Alte Kirche
Friedrichstr. 158
42551 Velbert