Gott ist unsere Zuversicht und Stärke (Psalm 46,2)

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Als Martin Luther vor knapp 500 Jahren seinen Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ (EG 362) nach Psalm 46 dichtete, wollte er mit dem Lied Trost vermitteln, Trost in schwerer Zeit innerer und äußerer gefühlter Bedrängnis.

Dass aus dem Lied das ‚lutherische Kampflied‘ schlechthin wurde, hatte er wohl nicht im Sinn. Dennoch lohnt es, sich dieses Lied in unseren Tagen näher anzusehen.

 

Die Sommerferien sind vorbei. In den Schulen, in den Familien, bei der Arbeit, in unserer Gemeinde nimmt der Betrieb wieder Fahrt auf. Hoffentlich gut erholt geht es in die dunkler werdende Jahreszeit, in der die Tage wieder spürbar kürzer werden, der Herbst vor der Tür steht. Die Ernte wird eingeholt. Wegen des angesichts des Klimawandels immer wechselhafteren Wetters fällt die Ernte je nach Fruchtart mal reichlich, mal weniger reichlich aus.

Auch unsere Kirche trifft der geistliche Klimawandel unserer Tage mal mehr, mal weniger heftig. In der Kirche betrüben uns die seit Jahren hohen Austrittszahlen. Jährlich verlieren wir Gemeindemitglieder im dreistelligen Bereich. Erfreulich ist es da, wenn wir  -wie im vergangenen Sommer-  auch ein Tauffest mit vielen fröhlichen Menschen feiern dürfen!

Genau in eine derartige Situation hinein spendet der Psalmbeter mit dem  Monatsspruch für den Monat September Hoffnung:

„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“

 

Martin Luther hatte daraus nicht nur das Bild genommen, dass Gott wie eine Burg, also ein sicherer Zufluchtsort, ist. Nein, er fährt fort: „Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.“ Ganz umsonst kommt uns Hilfe zu. Das macht Mut!

Und dann heißt es später im Lied: „Mit unsrer Macht ist nichts getan…“ — nicht aus uns kommt die Kraft für eine Veränderung, sondern: „… es streit‘ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren“. Gott bereitet uns Hilfe.

„Fragst Du, wer der ist“ (der uns die Hilfe bringt)? „Er heißt Jesus Christ…“. In ihn setzte Luther, in ihn setzten Christinnen und Christen zu aller Zeit, in ihn setzen auch wir heute unsere Hoffnung für unsere Kirche, unsere Gemeinde vor Ort.

Vertrauensvolles Singen, Trost und die Kraft, auch in dunkleren Tagen die Hoffnung nicht aufzugeben, wünscht Ihnen

Pfarrer Görge Hasselhoff