gemeindearchiv
der Ev. Kirchengemeinde
Velbert
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich hier in der Alten Kirche und freue mich über ihr Interesse an dem heutigen Thema. Dass unser Treffen in dieser Kirche stattfindet, ist kein Zufall. War diese Kirche doch über Jahrhunderte hinweg Mittelpunkt von Velbert, und das nicht nur im geografischen Sinne.
Erlauben Sie mir gleich zu Beginn folgende Bemerkung: Immer, wenn ich Velbert sage, ist nicht die Stadt nach 1975 gemeint, sondern die Stadt oder das Dorf „auf dem Berg“ vor der kommunalen Neugliederung. Und noch eine Bemerkung vorweg: Alle Unterlagen, die ich für diesen Vortrag zur Verfügung hatte, stammen entweder aus dem Archiv der Stadt Velbert oder aus dem Archiv der ev. Kirchengemeinde Velbert.
Beginnen möchte ich unsere Zeitreise in der Jetztzeit. Aus einem aktuellen Stadtplan habe ich das Straßennetz der Innenstadt nachgezeichnet, das als Basis im Hintergrund in allen folgenden Karten des alten Velbert zum Größenvergleich Anwendung findet.
Dieses Straßennetz zeigt den Bereich zwischen Herminghaus-Park im Westen, Autobahn A535 und Metallstraße im Osten, Heidestraße im Süden und etwa Bismarck- /Schloßstraße im Norden. Das Wachsen Velberts vom Dorf aus 1850 bis zur Stadt von 1975 geschah vorzugsweise in zwei großen Bevölkerungsschüben. Ab 1870 wurden im Dorf immer mehr Industrieunternehmungen gegründet. Im Jahre 1906 gab es im zur Stadt gewordenen Dorf 64 Schlossfabriken und 15 Gießereien. Die Bevölkerung wuchs in diesen 35 Jahren von 8.000 auf 23.000 an. Der zweite große Schub kam in den zehn Jahren nach Ende des zweiten Weltkriegs von 39.000 auf 49.000 Einwohner.
Den ersten Schritt zurück machen wir in die Zeit um 1820, als Velbert wirklich noch Dorf war. Im Jahre 1815 kamen die Preußen ins Rheinland, nachdem Napoleon vertrieben war. Zu ihren ersten Arbeiten zählte die Kartographierung des neu erworbenen Gebietes. So entstand auch die „Velberter Urkarte“, der ich hier zunächst das Wegenetz der Honschaft Velbert entnommen habe. Straßennetz kann man nicht sagen, denn die einzige gepflasterte Straße war die Essen-Solinger-Chaussee, wenige Jahre zuvor von Napoleon als Heerstraße errichtet, und im Dorfbereich mit 4 Petroleumsfunzeln erleuchtet.
Wie Sie sehen können, folgt die heutige Friedrichstraße immer noch deren Verlauf. Alle anderen Verbindungen waren damals noch unbefestigte Wege. Man lebte mit Fuhrwegen, deren Zustand dem Velberter Wetter entsprach. Immerhin gab es diese Wege -von der Kirche ausgehend- nach der Tönis Heyden, nach dem Heiligen Hauß, nach dem Bleiberge, nach dem Heffel und nach Ostum. Selbstverständlich ist auch der Verlauf des Rinderbaches, bekannter als Ülenbeek und 1816 noch Mühlenbach heißend, in der Urkarte eingezeichnet.
Der Weg nach Ostum mutierte im folgenden Jahrhundert über den Briller Weg und die Kirchhofstraße zur Bahnhofstraße, deren Ausbau hier 1917 auf einer Postkarte festgehalten wurde.
Aus dem Weg zum Heiligenhauß wurde die Poststraße und aus dem Weg zur Vehlau die Langenberger Straße. Andere Wege der damaligen Zeit, wie der Weg zum Heffel oder der Weg zum Bleiberg finden sich im heutigen Straßennetz nicht mehr wieder.
Und jetzt kommt die Überraschung, die Besiedlung der heutigen Innenstadt. Das Dorf Velbert erstreckte sich tatsächlich nur an der Friedrichstraße entlang von der Kurze Straße im Südosten bis zur Sternbergstraße im Nordwesten. Darüber hinaus gab es noch zwei Siedlungszentren, Ostum im Nordosten und Suntum im Südosten. Suntum wie auch Ostum bestanden aus jeweils vier Höfen. Sonthum, Heyuth, Hioben, und Seypen zwischen der heutigen Langenberger und Schmalenhofer Straße sowie Bie, Bachten, Boven und Hörnen an der heutigen unteren Bahnhof- straße.
Interessant ist an dieser Stelle noch, dass die beiden Siedlungen zur Zeit ihrer ersten Erwähnung im 9./10. Jahrhundert noch Ostheim und Südheim hießen. Der Rest der Besiedlung waren einzeln liegende Höfe und Kotten.
Es ist schon faszinierend, wie locker die Bebauung im Gebiet der heutigen Innenstadt 1816 noch war. Äcker, Wiesen und Wälder reichten von beiden Seiten bis an die Essen-Solinger-Straße heran. Landwirtschaft prägte das Dorf.
Ganze 1.392 Einwohner lebten 1816 in Velbert-Dorf und -Land. Im Dorf gibt es 79 Häuser und eine Kirche, aber auch schon zwei Wundärzte und eine Hebamme, sowie eine Apotheke. Und doch wirft die Industriealisierung, die 50 Jahre später mit Macht das Dorf übernimmt, bereits ihre ersten Schatten voraus. In der Honschaft gibt es etwa 70 selbständige Schlossschmiede mit 50 Gesellen und Lehrlingen.
Wir aber machen jetzt einen zweiten Schritt zurück, schauen uns den Dorfmittelpunkt einmal etwas genauer an und benutzen dazu eine Zeichnung aus dem Jahre 1730.
Damals gab es die heutige Kirche noch nicht, an der gleichen Stelle stand die in der Reformation evangelisch gewordene Kapelle der Heiligen Ida. Die Essen-Solinger-Straße gab es auch noch nicht, dafür aber den Fuhrweg nach der Thönisheide, der in der Nähe der Kirche in einer offenen Furt von der Ülenbeeke gequert wurde. Fast alle Wohnhäuser an der Kirche gab es schon.
Die im Plan mit 18 und 20 gekennzeichneten Häuser trugen die Namen „Grothe Huus“ und „unten am Orth“. Dabei fällt mir ein, dass das „Grothe Huus“ nicht so hieß, weil es besonders groß war, sondern weil dort der Schlossmacher Wilhelm Grothhuus mit seiner Familie wohnte. Er hat 1711 den Armenstock angefertigt, den Sie heute noch im Eingangsbereich dieser Kirche betrachten können.
Schauen Sie sich nun das „Steinbach’sche Haus“ im linken Bereich dieser Zeichnung an. Die Steinbachs waren eine Velberter Familie, die von Mitte bis Ende des 17. Jhdt. zwei lutherische Gemeindepfarrer stellte. Die beiden waren Vater und Sohn. Wer von der Familie das Haus erbaut hat, ist nicht überliefert, beide Pfarrer haben während ihrer Amtszeit im „Lutherischen Pastorat“, ursprünglich einem Teil des „Wiedenhoff“, gelebt, den Sie rechts von Steinbachs Haus sehen. Das Pastorat ist das nächste Haus. Der kleine Weg ist der Weg nach Ostum, der hier vom Fuhrweg nach der Thönis Heyde abzweigte. Am rechten Bildrand erscheint gerade noch das „Ganderhaus“ und im Hintergrund „Schürhoffs Haus“. Wie Sie sicher schon bemerkt haben, gab es weder Straßennamen noch Hausnummern. Die Häuser hatten einfach, wie die Höfe, Namen.
Dies ist nun ein Blick vom (ehemaligen) Hotel Stüttgen, die (heutige) Friedrichstraße entlang, auf die Kirche zu mit der tiefsten Stelle des Dorfes. Im Mittelpunkt liegt die „Aule Schmet“ mit dem alles überragenden Kirchturm, davor ist noch der Giebel des Hauses „auf’m Platz“ sichtbar, dahinter tauchen gerade noch „auf’r Beeck“ und „auf’m Mäuerchen“, an der Ostseite der Kirchhofsmauer gelegen, auf. Zwischen der Aulen Schmett und auf’r Beeck querte an der tiefsten Stelle die Uelenbeeck in einer offenen Furt das Dorf und den Fuhrweg nach der Thönis Heyde. Erst zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Friedrichstraße zwischen Bahnhof- und Kolpingstraße auf ihr heutiges Niveau angehoben.
Einen Ortsvorsteher oder gar Bürgermeister gab es nicht; eine Verwaltung war schon gar nicht vorhanden. Der zuständige Gerichtsstand war Angermund. An Autoritätspersonen gab es im Kirchspiel ausschließlich Kirchenleute, nämlich Pfarrer, Kirchenmeister und Provisor.
Es gab im ganzen Kirchspiel kaum einen Katholiken, aber dafür schwelte seit schon fast 100 Jahren der alte Streit zwischen den Anhängern Luthers auf der einen und Calvins auf der anderen Seite bei den evangelischen Christen im Kirchspiel. Die Intensität dieser Auseinandersetzungen kann man heute nicht mehr verstehen, aber nachvollziehen kann man sie. Für die damaligen Bewohner war ihr Christentum Lebensinhalt, und die Unterschiede zwischen der lutherischen und der reformierten evangelischen Glaubensrichtung waren ausreichend groß. So darf es nicht wundern, wenn die Velberter Wort, Schrift (sofern die Alten diese beherrschten) und Faust bemühten, um die jeweils andere Richtung zu überzeugen.
Erst am Ende des gerade vergangenen Jahrhunderts war durch Gerichtsbeschluss in Angermund entschieden worden, dass Kirche, Pastorat und Renteneinkommen paritätisch unter beiden Gemeinden aufzuteilen seien. Wer glaubt, damit seien die Streitereien beendet gewesen, der irrt. Jetzt ging es erst richtig los, im Großen wie im Kleinen. Das Gericht hatte noch über Jahrzehnte damit zu tun, Streitereien zu schlichten. Manche Familientragödie war in diesem Zwist begründet. Der Glaube war tatsächlich wichtiger als die Familie. Nur ein Beispiel möchte ich dafür hier anführen: Die auf dem Hof te Bachten in Ostum beheimatete Familie gehörte von Anfang an zur kleineren reformierten Gemeinde. Sohn und Hoferbe Johannes Peter te Bachten erdreistete sich 1736, ein lutherisches Mädchen vom Kothen am Post zu heiraten. Selbstverständlich musste er dafür zum lutherischen Glauben übertreten. Umgehend wurde er von seinen Eltern enterbt. Den Hof te Bachten erhielt seine Schwester Anna Margaretha, die mit dem Reformierten Wirich Eckermann aus Langenberg verheiratet war. Johannes Peter hat -wohl aus Protest- sich sein Leben lang für die lutherische Gemeinde eingesetzt. Erst zu seinem Tode ist ihm verziehen worden, denn er wurde von den Reformierten beerdigt.
Die religiösen Unterschiede waren zwar eine tiefe, aber nicht die einzige Kluft, die die damaligen Velberter trennte. Die Kirche, das Zentrum des damaligen dörflichen Lebens, lag im Dorf Velbert, im Zentrum der gleichnamigen Honschaft, aber weit im Osten des zugehörigen Kirchspiels. Man muss sich bewusst machen, dass der entfernteste Hof, der Hof Steinbeck, noch hinter dem heutigen Sportflugplatz Meiersberg an der Stadtgrenze nach Ratingen-Homberg lag und liegt. Dann wird verständlich, dass die Velberter der Honschaften Leubeck und Hetterscheid sich schon seit Jahrzehnten um eine Loslösung und Gründung von eigenen Gemeinden bemühten. Darin waren sich Lutheraner und Calvinisten endlich einmal einig. Aber auch wieder nicht so einig, dass sie eine gemeinsame Gemeinde gründeten.
Nein, es war die kleinere, die reformierte Gemeinde, die sich 1710 nach 25-jährigem Kampf gegen den Rat der eigenen Bergischen Synode selbstständig machte. Fortan gab es zu den alten Gründen zum Streiten einen neuen, nämlich die Benutzung der Kapelle am Heyligen Hauß. Diese war zu katholischen Zeiten genau wie die Ida Kapelle eine Außenstelle der Abtei Werden gewesen, aber seit der Reformation den Lutheranern von Velbert zugefallen.
Nur 10 Jahre später, 1720, zogen die Lutheraner der Honschaft Leubeck endgültig nach und lösten sich von der Velberter Muttergemeinde. Dieses Mal gab es keinen Streit um die Kapelle, dafür aber einen sehr heftigen um die Grabmäler im Kirchhof der Velberter Kirche. Diese Trennung war praktisch schon die Aufteilung des alten Kirchspiels, und nicht erst die politische Trennung von Heiligenhaus und Velbert am Ende des 19. Jahrhunderts.
Es war ein kurioser Zustand, wenn man sich überlegt, dass die sowieso schon kleine Einwohnerschar des Kirchspiels sich seit 1720 nochmals in vier Gemeinden aufgeteilt hatte.
Geldnot prägte überall das Gemeindeleben, mussten doch vier Prediger unterhalten werden. Auch die Armen der Gemeinden mussten versorgt werden. Zu allem Überfluss brannte 1727 die Schule ab und musste neu aufgebaut werden. Auch die gemeinsame Kirche, die vormalige Kapelle der Heiligen Ida, wurde immer baufälliger. Aus dem Turm hatten sich bereits einige Steine gelöst. Wundern kann das nicht, denn das Gebäude war zu diesem Zeitpunkt bereits so an die 600 Jahre alt. Gutachter und Gerichte verschlangen einen weiteren Teil der mageren Einkünfte der Gemeinden.
Bereits im ersten Jahrzehnt des 18. Jhdt. tauchten die ersten Ideen zum Neubau einer Kirche auf. Bis zum wirklichen Neubau dieser Kirche dauerte es aber noch 2 Generationen, 60 Jahre. In dieser Zeit ging es zwischen den beiden Gemeinden hoch her. Bis zu einer Doppelkirche mit einem Turm in der Mitte verstiegen sich die Ideen. Aber die finanziellen Verhältnisse holten beide Gemeinden immer wieder auf den Teppich zurück, so dass auch immer wieder zwischendurch alle Pläne auf eine Reparatur der vorhandenen Kirche reduziert wurden.
Diesem Streit um Reparatur oder Neubau der Kirche verdanken wir heute unsere Kenntnisse über Größe und Aussehen der damaligen Velberter Kirche, genauso wie über den exakten Standort und über den baulichen Zustand.
In dieser Skizze wird Ihnen zunächst einmal ihr Grundriss und ihre Lage bezogen auf die heutige Alte Kirche vorgestellt. Unsere Kenntnisse stammen aus den sehr ausführlichen Aufzeichnungen des Hofbaumeisters Kees aus Düsseldorf und des Baumeisters Joh. Georg Weynrather aus Werden, die diese vor dem Abriss der Idakapelle im Jahr 1765 erstellten.
Der Grundriss der Idakapelle ist in dieser Skizze hellgrau, der der heutigen Alten Kirche dunkelgrau dargestellt. Danach bestand die Idakapelle aus einem Hauptschiff, das an der Westseite mit dem quadratischen Turm abschloss, einem Seitenschiff an der Südseite und einem Querschiff an der Nordseite, das als Beichtstuhl genutzt und fälschlicherweise oft als Anbau bezeichnet wird.
Einen ersten schriftlichen Nachweis für die Existenz des südlichen Seitenschiffes gibt es in der ältesten Originalurkunde im Archiv der Ev. Kirchengemeinde Velbert aus dem Jahre 1518, noch aus katholischen Zeiten. Dort heißt es in einer Übersetzung der lateinischen Urschrift ins Deutsch des frühen 16. Jahrhunderts:
„...Im Jahre 1488 hätten die vorgesessenen Kirspelsleute der Kirchen zu Velbrath... gestärkt durch die Gnade des heil. Geistes... ein Altair zu Velbrath an der seiten gegen Mittag gelegen und zu Ehren der Heil. Jungfrau geheiligt, mit Zulassung des würdigen Herrn Johannes Duncker, Pastors zu Born,...gestiftet“.
Das Hauptschiff der Idakapelle hatte eine innere Grundfläche von 5,3 x 16,1 m, das Seitenschiff von 2 x 13 m. Das Querschiff war 3 x 4 m groß. Das schiefergedeckte Dach hatte eine Traufhöhe von 5 m und eine Firsthöhe von 10 m.
Der Turm war bis auf einen geringen Höhenunterschied mit dem der Alten Kirche von heute identisch, und auch Bausteine und Dacheindeckung der Ida-Kapelle dienten als Vorbild für die neue Kirche.
Eduard Schulte hat uns im Jahre 1959, basierend auf den alten Beschreibungen, eine Skizze im Archiv hinterlassen, in der er die ineinander gefügten Querschnitte der Ida Kapelle und der Alten Kirche dargestellt hat.
Ihr liegt ein Blick von der heutigen Friedrichstraße über das Kirchenschiff auf den Turm zugrunde. Ansicht von Osten; hellgrau: Ida-Kapelle, dunkelgrau: Alte Kirche.
Neben den wahren Größenverhältnissen gibt Schultes Schnittzeichnung aber noch Details her, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden, die er aber auch besonders beschrieben hat:
Die Idakapelle stand zur Zeit ihrer Erbauung auf dem nach Süden zum Offers hin fallenden Hang eines Hügels, erkennbar durch die unterschiedlich tiefen Fundamente an der Nord- und an der Südseite der Kirche. Damit erklärt sich der heutige Höhenunterschied zum Offershof, der ja auf dem natürlichen Niveau der „Uelenbeeck“ lag.
Der Fußboden der Idakapelle lag zudem um 90 cm tiefer als der Boden der heutigen Kirche. Der Zwischenraum wurde 1765 mit dem Abrissschutt der alten Kapelle aufgefüllt. Ein Grund für die „Hochsetzung“ der neuen Kirche war die Tatsache, dass der Boden außerhalb der Idakapelle ca. 30 cm höher als ihr Fußboden lag und damit bei den reichlichen Regenfällen in Velbert die Idakapelle öfter unter Wasser stand.
Die Höhe der Idakapelle erlaubte im Innern keine Empore, wie sie die heutige Kirche aufweist. Was aber durch Funde im Bauschutt 1959 zur Sicherheit wurde, war die Vermutung, dass die Idakapelle ein Kreuzgewölbe hatte, wie es in Baubeschreibungen aus den Jahren 1764/65 erwähnt ist. Das wiederum bedeutet, dass Haupt- und Querschiff in einem Zuge erbaut sein mussten, das Querschiff also kein Anbau war.
Das Seitenschiff an der Südseite war mit runden Säulen vom Hauptschiff getrennt und nochmals erheblich niedriger. Dass das Innere der Kapelle verputzt war, lässt sich aus dem Bauschutt ebenfalls ersehen, auch dass -zumindest stellenweise- blaugraue und rote Farbanstriche Verwendung fanden.
So viel zur Vorgängerkirche unserer Alten Kirche, und so viel auch zu der Zeit vor 300 Jahren hier in Velbert. Wir sind am Ende unserer gemeinsamen Zeitreise angekommen. Natürlich hoffe ich, dass Ihnen unser gemeinsamer Ausflug Freude gemacht hat, aber ich hoffe auch, dass Sie, meine Damen und Herren, inzwischen wieder mit mir in der Gegenwart angekommen sind.
Wenn ich persönlich ein Resümee ziehen darf, möchte ich zwei Dinge herausstellen:
Erst die Zukunft wird zeigen, ob es uns gelungen ist, - notfalls auch mit dem uns im Blut liegenden Streiten - den unbedingt erforderlichen Spagat zwischen Tradition und Moderne erfolgreich durchzustehen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
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